Die Weisheit des Heilens

Von der Ethnomedizin zur Ganzheitsmedizin

Sammelband erschienen im Oktober 2014.
The Wisdom of Healing - from Ethnotherapies to Holistic Medicine. Abstracts in deutsch und englisch.
Hardcover, 700 Seiten. ISBN 978-3-8482-6668-5.
Herausgegeben im Auftrag von Institut für Ganzheitsmedizin mit Titelschutz vom Börsenblatt des Deutschen Buchhandels.


Kapitel und Autoren

Burjat – mongolischer Schamanismus

Der Schamanismus war verboten, es drohte die Gefängnis und auch Todesstrafe. Nur im Geheimen konnte dieses Wissen angewandt werden. So war diese Tradition unterdrückt und sollte in Vergessenheit geraten. Mutigen Menschen ist es zu danken, dass sie sich öffentlich als Schamane bekannt haben und heute jahrzehntealte Riten wieder der Öffentlichkeit zugänglich sind. Heute nutzen viele Menschen das besondere Wissen der Schamanen und auch Ärzte kooperieren mit Schamanen. Als ich dem sibirischen Schamanen Bair Shambalovitch begegnete, ahnte ich noch nicht, dass ich vier Monate später nach Sibirien fliegen würde, um an einer Zeremonie auf der Insel Olchon am Baikalsee teilzunehmen. In den Sitzungen mit meinen Patienten habe ich immer wieder festgestellt, dass es mehr zwischen den Worten gibt. Ich möchte die alten Traditionen mit der Moderne verbinden, so dass sie anwendbar sind und mit heutigen Erkenntnissen verknüpft werden. Petra Hinze, Heilpraxis Berlin

Heilung und Initiation: Der therapeutische Kult der Gnawa in Marokko

Der Begriff Gnawa bezeichnet die Musiker, HeilerInnen und AnhängerInnen eines volkstümlichen therapeutischen Kultes, der über ganz Marokko verbreitet ist. Ursprünglich sind die Gnawa Nachfahren westafrikanischer Sklaven, die afrikanische Elemente, wie Inkorporations-Trance, Tieropfer, Musik, innerhalb des marokkanischen Volksislams zu einem synkretistischen Kult integrieren. Während der Lila (arab. Nacht), dem nächtlichen Heilritual, werden durch Musik sieben verschiedene Energien, die Mlouk, gerufen Diese drücken sich im Trance-Tanz der anwesenden Adepten und Medien aus und werden so im Körper der Tanzenden und im Körper der Gemeinschaft geehrt und ins Gleichgewicht gebracht. Die Gnawa betrachten Krankheit als störenden Ruf eines Melk, der zu einer verbündeten Kraft transformiert wird: Heilung wird zu einem initiatischen Prozess. Stephan Müller, Institut für Prozessarbeit, Zürich

Das irdische Glück und Gesundheit im Feng Shui

Unser Lebensglück wird von drei Faktoren zu je einem Drittel bestimmt: 1. Das Himmlische Glück, ein Faktor, den wir nicht beeinflussen können. Es ist unsere Genetik, die Geburt, die Familie, die Lebensaufgabe. 2. Das menschliche Glück, Entscheidungen, Einstellungen und unser Denken. Achten wir auf unsere Gesundheit, unseren Körper, Seele, Geist? 3. Und dann gibt es das irdische Glück, es ist der energetische Einfluss unserer Umgebung. Wären wir noch Nomaden, hätten wir von Geburt an gelernt, gute Plätze zu erkennen. Heutzutage kaufen wir Wohnräume, die uns aber auch krank machen können. Das klassische Feng Shui zeigt uns, welche Plätze Potenzial haben, wie man sie erkennt und wie man die Energie verbessern kann. Dazu gehören als Basis die 5 Elemente des Yin und Yang. Auch Emotionen kann man den Elementen zuordnen, so dass es Übungen gibt, die Emotionen auszugleichen. Nicole Zaremba ist Feng Shui Meisterin, Yap Cheng Hai Academy in Malaysia.

Medizinischer Pluralismus in Mali / Burkino Faso

Jede Kultur prägt ihr eigenes Medizinsystem. Traditionelle afrikanische Medizin verbindet einheimisches, überliefertes Kräuterwissen mit afrikanischer Spiritualität. Es ist eine soziale Medizin, die Interaktion innerhalb der Gemeinschaft ist wichtig. Viele Straßenhändler und Kräuterspezialisten handeln mit den Pflanzen, die sie der Natur entnommen haben. Sie verkaufen aber nicht nur, sondern sie beraten auch Patienten bei ihren Anliegen. Die Medizin der islamischen Marabouts haben die Stelle der traditionellen Heilerrolle aus der Bambara Medizin übernommen. Sie sind religiöse Führer und heilen mittels Gebeten und Amuletten. Komplexer ist der Vorgang des Heilens im Dogonland, wo zur Diagnose von Krankheiten vorallem das Wüstenfuchsorakel eingesetzt wird. Mag. Andrea Pammer / Kultur‐ und Sozialanthropologie Universität Wien

Reiki im Test

Reiki ist eine weit verbreitete Handauflege-Behandlungstechnik aus Japan, deren Wirkung durch eine Energie, die durch die Hände des Behandlers auf den Körper des Behandelten übertragen wird, erklärt wird. Untersuchungen zur Effizienz der Behandlung zeigen kein einheitliches Bild. Von Behandelten wird oft das Erleben von Wärme und Entspannung berichtet. Dieses Erleben wird mit Fragebögen in der Studie bei Reiki unerfahreren Probanden untersucht. Bei den bisherigen Untersuchten konnte das bestätigt werden. Zusätzlich scheint es sinnvoll im einer zweiten Studie physiologische Daten bei Behandlerin und Behandelten simultan zu erheben. Wir werden die Hautwärme simultan bei Behandlerin und Behandelten messen, und den Hautleitwert bei den Behandelten. Beides gibt Hinweise auf Entspannung bzw.parasympathische Aktivität. Dr. Gerald Pohler, MSc Psychotherapeut und klinischer Psychologe & Julia Kantor, Msc, Reikimeisterin, Management, Reiki Grad 3 (nach Usui) Praxis für Energetic Consulting

Traditionelle Heiler in Uganda

In der Arbeit des Heilers Hassan Muwonge aus Uganda fielen uns verblüffende Parallelen zur Eriksonschen und hypnosystemischen Psychotherapie auf. Besonders beeindruckte uns eine nächtliche Zeremonie: Nach stundenlangem Trommeln, Singen und Tanzen fielen Teilnehmer in Trance und wurden spontan von einem Spirit besetzt. Sie meldeten sich mit Begrüßungsformeln, auf welche die Teilnehmer die korrekte Entgegnung gaben. In der Hypnotherapie nennt man dies Stabilisierung der Trance. Die Träger der Spirits erlangten ganz besondere Fähigkeiten. Einer konnte auf dem Feuer tanzen, ein anderer wälzte sich ohne Verletzung auf Dornen und eine korpulente Frau wand sich als Schlage blitzschnell am Boden. Als Psychotherapeuten waren wir daran interessiert, den Fragen nachzugehen: Welche Ähnlichkeiten gibt es in den therapeutischen Ansätzen, wie wirksam sind sie und sind sie kompatibel mit dem westlichen System? Dr. phil. Martina Degonda Scheidegger & Dr. phil. Paul Scheidegger

Traditionelle Europäische Medizin (TEM)

TEM hat eine lange Tradition, jedoch seit dem 11. Jahrhundert wird das Leben in den Gesellschaften des Westens aus der Sicht der Naturwissenschaft betrachtet. Emotionale, intuitive und spirituelle Sichtweisen und Behandlungsansätze sind der naturwissenschaftlichen Sicht unbekannt. Die moderne Medizin hat zwar den Zusammenhang zwischen Psyche und Krankheitsgeschehen hergestellt, jedoch fließen diese Erkenntnisse nur zaghaft in die Behandlungskonzepte ein. Gesundheit und Krankheit hängen eng mit der Erde zusammen wie zB der Zusammenhang zwischen dichter Besiedelung ohne Grünflächen und der Zunahme von Atemwegserkrankungen. Es ist jedoch schwer, das Problem nachhaltig zu lösen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig Menschen über ihren Körper und ihre Umwelt wissen. Durch Änderung unserer Gewohnheiten im Alltag kann Heilung von Körper/Geist/Seele und der Erde initiiert werden. Dr. med. univ. Petra Zizenbacher, Naturheilzentrum Wien

Krankheitszauber bei den Luo im westlichen Bondo District, Kenia

Krankheiten, Schlangenbisse, Unglück und der Tod, haben nach den Luo in Kenia keine natürlichen Ursachen, sondern sind die Folge von magischen Handlungen neidisch gesinnter Mitmenschen. Die Übertragung eines Schadenzaubers geschieht entweder direkt durch offen oder heimlich zugeworfene Blicke oder indirekt über Nahrungsmittel, Gegenstände oder Tiere, die von der missgünstigen Person mit einem bösen Zauber (spell) belegt werden. Um nicht Opfer eines Schadenzaubers zu werden, vermeiden die Luo daher alles, was den Neid oder das Missfallen der Mitmenschen erregen könnte. Gefährdet sind jedoch nicht nur vermögende oder erfolgreiche Menschen, sondern auch Arme und Ausgegrenzte, die bei ungewöhnlichen Vorkommnissen mit Hexerei in Verbindung gebracht werden. Obschon die kenianische Verfassung jegliche Form von Hexerei (witchcraft) verbietet, kommt es immer wieder zu Übergriffen, die nicht selten mit dem Tod der Beschuldigten enden. Kurt Lussi

Nahui Ollin Teotl – vier Energien in Bewegung

bilden Basis der Mexihka Medizin. Die Vierteilung findet sich als philosophisches Konzept (Quetzalcoatl, Kamaxtletl, Huitzilopochtli und Tezcatlipoca) und in der Medizin wieder (Körper, Denken, Seele und Geist). Die medizinische Anwendung beinhaltet alle vier Ebenen: Tlahuayo – eine Körperarbeit, bei der emotionelle und somatische Zusammenhänge bearbeitet werden. Limpias – Reinigungsrituale um körperliche Beschwerden, emotionale Probleme, unerwünschte Verhaltensmuster zu verabschieden, Susto – Behandlung von traumatischen Ereignissen, die ein körperliches, mentales, seelisches oder spirituelles Ungleichgewicht hervorrufen. Temazcale – Schwitzhütten, ein ritueller Raum um sich physisch und psychisch zu reinigen. Die philosophischen Konzepte sind universell anwendbar. Sie geben Werkzeuge an die hand, die bei richtiger Handhabung zu persönlichem Wachstum und Wohlbefinden, bei Unkenntnis hingegen zu Störungen führen. Brigitta Rattay

Heilen ist mehr als das Auge sieht

Medizinleute aus indigenen Kulturen weltweit praktizieren ihre Heilkunst, ohne die Hilfe der modernen Technik, und das seit Jahrtausenden. Als heilige Männer und Frauen betrachtet, waren sie zum Arzt oder Priester berufen und nutzen die Kräfte des Geistes, der unsichtbaren Welt und der Natur im Dienst der Heilung. Ihre einzigartige Sichtweise auf die Natur der Krankheit, ihr Fokus auf die komplexen Zusammenhängen als Grundlage der Gesundheit und ihre strenge Ausbildung und Bildung um Heiler zu werden, zeigt, dass die überlieferten, traditionellen Methoden bis heute effektiv und wirksam sind. In dieser praxisnahen Darstellung wird indigene Medizin erforscht und erfahrbar. Phillip Scott, Ancestral Voice, Zentrum für Indigene Lebensweise in Nord-Kalifornien, U.S.A.

Stanley Krippner, Ph.D. , U.S.A.

Professor für transpersonale Psychologie am Saybrook Institute in San Francisco. Er gilt als Pionier in der Bewusstseinsforschung. Über viele Jahre hinweg konzentrierten sich seine Forschungen auf Gebiete wie schamanische und spirituelle Heilmethoden, Mythologie und Träume sowie verschiedene Bewusstseinszustände. Als international anerkannter Experte auf diesen Gebieten veröffentlichte er zahlreiche Artikel und Schriften, in denen er von seinen persönlichen Erfahrungen mit Heilern und Medien aus der ganzen Welt berichtet und die Ergebnisse aus einer transkulturellen Perspektive darstellt, wie z.B. in dem Buch „Heilen und Schamanismus. Dokumente anderer Wirklichkeiten“.

Qi Gong und Tai Ji Quan - die östlichen Bewegungskünste in der TCM

In der chinesischen Medizin spielen Bewegungsübungen eine zentrale Rolle, das Qi zu mehren, den Körper und die Meridiane für das Qi durchlässig zu machen. Dazu zählen die Systeme des Qigong, mit ihren Bewegungsfolgen, und des Taijiquuan, als innere Kampfkunst bezeichnet, zu deren Praxis Atem-, Körper-, Bewegungs-, Konzentrations- und Meditationsübungen gehören. Regelmäßiges Praktizieren zeigen positive Auswirkungen z.B. auf das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem, das Schmerzempfinden, das Gleichgewicht, auf die Körperkontrolle und Kraft. Doch auch den Geist beruhigen, wird durch die meditative Bewegung wieder hervorgebracht. “Wie im Innen, so im Außen. Innen und Außen gehören untrennbar zusammen, ohne Innen gäbe es kein Außen!“ Annette Deinzer, Qi Gong Ausbilderin, Tai Ji Quan Lehrerin, zertifiziert durch das TQN  Qigong & Taijiquan & Qigong Netzwerk Deutschland e.V. & dem DDQT Deutscher Dachverband für Qigong & Taijiquan.

Schamanische Rituale in Unternehmen

Die Kogi in Kolumbien bezeichnen sich selbst als die „älteren Brüder“, uns als die „kleinen Brüder“. Wir westlichen Menschen sind wie kleine Kinder, die die Erde ausbeuten und dabei nicht merken, dass wir uns selbst der Lebensgrundlage berauben. Sie sehen ihre Aufgabe darin, dem kleinen Bruder das klar zu machen. Um jedoch einen Wandel zu vollziehen, ist es notwendig, die Einheit mit der Natur wieder zu spüren. Eine schamanische Haltung und gewisse Elemente bei der Arbeit in Unternehmen können helfen, den wahren Zweck des Unternehmens zu erkennen. Führungskräfte wissen zwar, dass heute vieles in die Irre führt, haben jedoch keinen Lösungsansatz. Alternative Modelle der Welt, Retreats in der Natur, schamanische Rituale und Gesprächstechniken wie der Dialog am Lagerfeuer geben Raum für Neues. Der moderne Organisationsberater wird so zum Medizinmann seines Stammes und Unternehmens. Oliver Driver ist Prozessberater und Autor mit eigener Praxis in Köln. ©Foto: E.Julien

Schamanen als Ärzte – Ärzte als Schamanen

Biomedizin und Schamanentum betrachtet man als entgegengesetzte Medizinkulturen; oder wir ordnen sie chronologisch ein als die traditionelle bzw. moderne Variante der Medizin. Beide haben jedoch im Kern viel gemeinsam: z.B. sind sowohl die Schamanentätigkeit als auch die ärztliche Heilkunde eingebunden in die Annahmen der jeweiligen Kultur, nach denen die Heilkundigen (Ärzte oder Schamanen) als Autorität auf dem Gebiet der Medizin anzuerkennen sind. Am Fallbeispiel einer Feldforschung in Caracas/ Venezuela soll aufgezeigt werden, inwieweit die typischen Charakteristika des schamanischen Settings (Berufungserlebnis, Initiation etc.) auch auf die ärztlichen Akteure zutreffen. In diesem Vergleich zwischen zwei Medizinkulturen wird auch deutlich, inwieweit die Wurzeln der modernen Medizin im Schamanismus gründen und dass sie bis heute ihre Wirkkraft im medizinischen Alltag entfalten. Dr. Elvira Boeker, Medizinethnologin & -soziologin, Universität Hamburg

Naturverehrung und Heilkunst – Die spirituellen Grundlagen des Heilens nach Paracelsus

Paracelsus gilt als einer der bedeutendsten Ärzte der abendländischen Medizingeschichte. Seine besondere Heilkunde verbindet einerseits das Wissen aus der Volksmedizin mit den Erkenntnissen der universitären Medizin seiner Zeit, der zeitlebens sehr kritisch gegenüberstand. Auch seine Naturvorstellung ist durchdrungen von einem magischen Verständnis der Naturkräfte. Für ihn waren Elementarwesen und Naturgeister lebendige Wahrheit, die er in der Natur wahrnehmen konnte. Wesentlich sind aber auch seine Bezüge zur christlichen Mystik, zu den antiken Mysterien und zur gnostischen Hermetik, wie Astrologie und Alchemie. Er ist der Vater der Traditionellen Abendländischen Medizin, die in der Humoralmedizin, der Homöopathie und der anthroposophischen Medizin ihre Fortsetzung gefunden hat. Olaf Rippe, NATURA NATURNANS, München

Psychische Störungen aus schamanischer Sicht – Von Seelenwegen und Psychotherapie

Die im westlichen Denken als „Psychische Störungen“ bezeichneten Phänomene können auch ganz anders gedeutet werden: besondere spirituelle Sensitivität, religiöse Visionen, spirituelle Krise, die Geburt des Heilers, Verfluchung, Besessenheit oder Seelenverlust sind nur einige davon. Je nach Betrachtungsweise ändert sich auch der Umgang mit und gegebenenfalls die Behandlung von Menschen, die entsprechende Erlebnisse haben. Dieses Kapitel stellt der in ICD-10 und DSM-V vertretenen Position die schamanische Sicht gegenüber. Zudem werden schamanische Umgangsweisen mit diesen Besonderheiten sowie zugehörige schamanische Heilungswege beschrieben. Besonderes Augenmerk wird auf Traumatisierungen gelegt, die als Risikofaktor für alle psychischen Störungen gelten und für die besonders wirksame schamanische Heilmethoden bestehen. Martin Baierl ist keltischer Schamane, Psychologischer Psychotherapeut sowie Seminarleiter und Autor.

Schamanismus als Schlüsselfunktion in der ganzheitlichen Krebstherapie

Mit der Diagnose Krebs und der darauf folgenden Zeit ist das Auftauchen von Problemen verbunden, die den Menschen in seinem gesamten Sein herausfordern. Körperliche Einschränkun-gen, Todesangst, Partnerprobleme, Identitätsfragen, Gefühle der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins sowie finanzielle Krisen sind nur ein kleiner Ausschnitt der möglichen Faktoren, die das Heilgeschehen erschweren oder gar blockieren können. Viele dieser Probleme wurzeln tief im Reich des Unsichtbaren und Unfassbaren. Und wie ein Krebstumor liegt der Zeitpunkt ihrer Entstehung meist lange vor der Krankheitsdiagnose. In einer ganzheitlichen Krebstherapie können darum schamanische Methoden eine Schlüsselrolle spielen, da sie nicht an die lineare Zeit gebunden sind und so direkt zu den Ursachen durchdringen – auch, wenn diese in ferner Vergangenheit oder in der Erblinie liegen. Désirée Baierl ist Autorin mit eigener Praxis als Psychoonkologin und Schamanin.

Ärztliches Handeln aus ethnologischer Sicht

Ethnologie stellt die Frage nach dem Menschen mit seinen kulturellen und sozialen Praktiken, wie die Ganzheitsmedizin für den Alltag des Menschen. Hier beleuchtet ist ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Habilitationsprojekt „Alltagserzählung & Krankheit. Der herztransplantierte Mensch zwischen kulturellen Traditionen und medizinisch-technischem Fortschritt“. Kranksein bedeutet heute mit einer Krankheit oder Behinderung jahrelang leben zu können, aber auch eine neue Identität aufbauen zu müssen. Hier ist nicht nur ärztliches Handeln gefordert, sondern Zuwendung mit kulturellem und sozialem Verständnis. Das Verhalten des Arztes beeinflusst den Erfolg der Therapie, d.h. der Arzt heilt nicht nur durch medizinisches Können, sondern auf Grundlage seiner Persönlichkeit, seiner energetischen, psychologischen und spirituellen Kompetenzen. Olivia Wiebel-Fanderl, Dr. Phil. Habil. Dr. Theol.

Die schamanische Reise aus dem Blickwinkel von Biologie und Psychologie

Schamanisches Reisen dient traditionell dazu in eine nichtalltägliche Realität einzutauchen. Dort ist es möglich Krafttiere oder Geisthelfer zu kontaktieren und so Probleme zu lösen oder Antworten auf Fragen zu erhalten. Dabei versetzt sich der „ Reisende“ durch eine entsprechende Körperhaltung und durch monotone Reize in Trance und unternimmt dann seine „Reise“. Oftmals verwenden indigene Schamanen auch pflanzliche Drogen um ihre Reise zu unternehmen. Die wissenschaftliche Forschung in diesem Bereich, abgesehen von völkerkundlichen oder anthropologischen Studien ist bisher sehr gering. Ein Überblick über entsprechende biologische und psychologische Studien sowie eigene Forschungsergebnisse werden dargestellt und eine zusammengefasste Bewertung und ein Ausblick angeboten. Dr. Gerald Pohler, MSc Psychotherapeut und klinischer Psychologe

Gesundwerden & -bleiben in der Leistungsgesellschaft

Eine Fallschilderung: Anhand seiner eigenen Heilung zeigt Elsner, der 20 Jahre in leitenden Positionen der Wirtschaft tätig war, einen authentischen Weg zur Übernahme der Eigenverantwortung über die Gesundheit des Körpers sowie das gesamte Leben auf. Innere Stille und Gegenwärtigkeit sind dabei Grundelemente. Er beschreibt anschaulich und mit praktischer Anleitung wie die Kraft des Geistes von jedem entwickelt und eingesetzt werden kann. Er erläutert ihren Ursprung, was sie fördert und wie die Funktionsweise des Verstandes ihr entgegensteht. Er beschreibt den Vorgang des Erwachens des geistigen Bewusstseins als Voraussetzung für die Überwindung begrenzender Konditionierungen und Glaubensmuster. Dieser Vorgang gibt den Menschen die Freiheit und Selbstbestimmung über ihr Leben und ihre seelische und körperliche Gesundheit zurück. Die Quelle des Heilens und der Gestaltung des eigenen Lebens befindet sich einzig im Menschen selbst. Holger A. Elsner

Die heilende Kraft des Träumens

Khalil Gibran sagt: „Traut Euren Träumen, denn das Tor der Ewigkeit ist darin verborgen“ In unserer europäischen Kultur hatte das Träumen über lange Zeit einen hohen Stellenwert. Selbst in der Bibel gibt es die Träumer, man denke nur an Joseph und seine Träume. Mit der Entwicklung von industrieller Technik und dem Fokus auf verifizierbare Wissenschaft trat der Respekt – und auch das Training des Träumens - in den Hintergrund. Mit Sigmund Freud entwickelte sich die Sicht auf den Traum als tiefenpsychologisch deutbares, ganz persönliches Muster des Einzelnen. Träume wurden auf eine Aktivität des Unterbewussten eingegrenzt. Für die Schamanen vieler Kulturen war/ ist die Traumwirklichkeit, das Träumen genauso real wie das Wachbewusstsein. Sie wissen, dass ihr Bewusstsein sich ausdehnen kann in alle Richtungen, Kontakt aufnehmen kann mit Ahnen und Geistern und Heilung mitbringen können. Maria Kaluza, Schamanin,Künstlerin und Träumerin, Osterwald, D.

Das kosmische Lebensnetz der Maya und die Entscheidung über Leben und Tod

In den Mayazeremonien höchster »Weihung« verwandeln sich spirituelle Körper in Gottwesen. Der physische Körper gerät durch Energiewellen in einen Schockzustand, weshalb viele Teilnehmer weinen und dann strahlen, »…beschenkt von einem Verstehen, nicht zu verstehen«, wie es der Heilige Johannes vom Kreuz ausdrückte. Alle alten Kulturen erfahren diese Gottwesen, manchmal nur die Priester, manchmal in Gruppen-Zeremonien. Was uns Menschen fehlt, sagten die Mayameister, ist der Teil, den die Wissenschaftler in den Gencodes nicht entschlüsseln können: sie sollten außerhalb des Körpers suchen, in der Verbindung mit der allumfassenden Lattice, des universellen Netzwerkes. Pascal K’in Greub, geb. Schweizer, lebt in Mexiko. Autor des Buches Lattice Surfing (Herder), moderner Medizinmann und doziert in den Fächern Erziehung und Psychologie. Er ist Nationaler Koordinator für Mexico, des UNESCO-Projektes Culture in the Neighbourhood.

SCHAMANISCHE HEILWEISHEIT UND PRAXIS - in der westlichen Psychotherapie und christlicher Überlieferung

Schamanische Heilvorgänge versetzen in Erstaunen. Da ich psychologische sowie schamanische und christliche Heilverfahren anwende, prüfte ich diese unterschiedlich erscheinenden Richtungen auf Kompatibilität. Mein Résumé: Traditionelle Behandlungsprinzipien entsprechen in hohem Ausmaß den Ergebnissen psychologischer Forschung sowie den Erfahrungen psychotherapeutischer Praxis und sind auch mit theologischen Auffassungen vereinbar. Übereinstimmungen und Unterschiede werden aufgezeigt: z.B. Während SchamanInnen Dämonen und Geister kontaktieren, arbeiten PsychotherapeutInnen mit destruktiven Persönlichkeitsanteilen und Ressourcen. Bei allen Unterschieden in den Weltbildern und den äußeren Formen - meine These: es handelt sich um dieselben Vorgänge, die einmal intrapsychisch und einmal extrapsychisch gedeutet und erlebt werden. Dr. August Thalhamer, kath. Theologe, Psychotherapeut in Linz an der Donau.

Bioinformative Beeinflussung zur Selbstheilung

Als dreijähriges Mädchen war ich der festen Überzeugung ein Medizinmann zu sein, was meine Tante Maria dazu bewog mir beim Kämmen meiner langen Zöpfe zu erklären, dass das ja nicht ginge, da ich doch ein Mädchen sei. Da ersetzte ich das Wort Medizinmann durch Medizinfrau. Heute fragen mich Menschen, was ich sehe. Eine Frau litt seit einer Reise nach Südafrika unter Ängsten und sie habe so viele Allergien auf Lebensmittel entwickelt, dass sie sich nur noch von Tomaten ernährte. Ich sah Flucht, Gefangenschaft in Sklaverei und den Verlust eines Bruders durch Gewalt. Die Frau berichtete daraufhin unter Tränen, dass sie sich schon immer heimatlos gefühlt habe und von Alpträumen geplagt sei. Auch in diesem Leben war ihr ein Bruder früh verstorben. Nach Eingabe der heilenden Informationen, verschwanden die Symptome. Es regenerierte sich der Verdauungstrakt, so dass die Frau heute wieder alles essen kann. Mandy Protze-Kälberer, IAGEH, Waldbreitbach

DIE WEISHEIT DES HEILENS

von der Ethnomedizin zur Ganzheitsmedizin. In diesem Buch finden Sie den Bogen von den Wurzeln des Heilens in der Ethnomedizin bis zur Ganzheitsmedizin, beginnend mit der ethnologischen Forschung und Wissenschaft der Heiler, Schamanen, Medizinmänner, Zauberer und Priester, der Izangomas, Curanderos, Magier und Medien aus den Kontinenten unserer Erde. Auf diesen Erkenntnissen und den neuesten Erkenntnissen unserer Mediziner, Psychologen und Naturheilkunde entsteht die Ganzheitsmedizin. Hinter dem Begriff „ganzheitlich“ stehen unterschiedliche naturphilosophische, religiöse, mystische, esoterische, systemtheoretische, psychosoziale, ökologische oder politische Ideen. Der Sammelband erschienen im Herbst 2014. 700 Seiten, Hardcover. ISBN 978-3-8482-6668-5 Herausgegeben im Auftrag von Institut für Ganzheitsmedizin e.V. mit Titelschutz vom Börsenblatt des Deutschen Buchhandels.

Blei in Gold – oder Angst in Liebe verwandeln

Die Alchemisten überlieferten in ihren Rezepten die Transformation von „Blei in Gold“. Die Beobachtung der Natur zeigte ihnen, wie aus einem Samenkorn ein Baum wächst oder eine Raupe sich in einen Schmetterling verwandeln kann. Übertragen auf die Entwicklung des Menschen kann Angst in Liebe oder Krankheit in Heil-Sein verwandelt werden und den Menschen frei und selbstbewusst zu neuem Fühlen und Handeln ermächtigen. Die weisen Frauen im Mittelalter wussten um die Heil- und Verwandlungs-Wirkung der Pflanzen und Substanzen dieser Erde. Beide Ansätze – Alchemie und Kräuterwissen – können in der Realighting-Therapie in eine geführte Imagination umgesetzt werden und zeigen ihre Wirkung sofort. Alte Reaktionsmuster, körperliche Symptome und unangemessene Emotionen werden aufgelöst und in neue Lebensmöglichkeiten transformiert. Dipl. Psych. Ingrid Hack, Realighting-Institut München

Tagebuchauszüge einer ungewöhnlichen Schulung bei philippinischen Heilern und Geistchirurgen

Auf den Philippinen kommen viele geheimnisvolle, traditionelle Methoden wie Geistchirurgie, Trance, magnetische Heilweisen zum Einsatz, die eine tief spirituelle Verwurzelung haben. Es handelt sich hier um einen authentischen und lebendigen Ausschnitt aus dem privaten Tagebuch von Miriam, welches auf den Philippinen bei ihren heilerischen Schulungen sowie gemeinsamen Behandlungen und operativen Eingriffen geschrieben wurde. Es geht um Einweihung in Mysterien sowie tiefes essentielles Erkennen der unerschöpflichen Quelle. Sie berichtet über Ausbildung und Verstärkung ihrer heilerischen Fähigkeiten mit anhaltenden transformativen Prozessen, die zwischen spektakulären geistchirurgischen Operationen, ekelerregenden Grenzsituationen, Gebetsheilung, Patientenbehandlungen, Schlafentzug sowie dem philippinischem Alltag stattfanden. Miriam Lamberti arbeitet heilerisch in ihrer Heilpraktikerpraxis in Berlin.



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